Bürgermeisterpokal 2023

70 Jahre Piratensegeln in Rangsdorf

Stefan Rothen

Etwa seit dem Jahre 1928 gibt es Segler auf dem Rangsdorfer See. Die waren damals noch nicht organisiert. Das Segeln wurde erst ab diesem Jahr möglich durch den Kauf des Rangsdorfer Sees durch die Gemeinde Rangsdorf vom damaligen Besitzer, dem Landkreis Teltow. Damit war der See endlich komplett für alle geöffnet.

Für diejenigen, die die Piratenjolle nicht kennen nur so viel. Es ist eine 2 Mann-Knickspant-Jolle, 5 m lang mit 10 m² Segelfläche. Bereits 1938 waren die Konstruktionszeichnungen bekannt und es gab die ersten Modelle zu sehen. Zum Olympiaboot hat es nicht gereicht, aber zur meistgebauten Jugendjolle, die aber auch immer mehr Freunde unter den Erwachsenen fand, wie wir es in Rangsdorf erleben können.

Die Bootsklasse der Piraten etablierte sich in Rangsdorf ab 1953. Die Geschichte die nun folgt war am Sonntagabend, d. 3. Juli in diesem Jahr Bestandteil einer ausführlichen Darstellung durch den Vereinsvorsitzenden Ronny Richter. Da waren richtig viele Details erfasst, so dass sich insbesondere die alten Hasen sogar namentlich wiederfanden. Das jetzt wieder zu geben zerrt an den Segeln. Nur so viel: Gegründet wurde die Segelgemeinschaft als eine Sektion der BSG Aufbau Rangsdorf 1953. Von da ab ging es nur bergauf. Das war jetzt kein Begriff aus dem Segellehrbuch, bezeichnet aber die viele Mühe die investiert wurde im Bootsbau, in Ausbildung oder im Ausbau des Clubgebäudes. Viele inzwischen erfolgreiche Segler schwärmen noch heute von der tollen Ausbildung als Kind bzw. wie sie als Jugendliche geführt wurden. Da wurden Namen genannt wie Alfred Berend oder „Männy“ Leszczynski, um nur einige zu nennen, doch stellvertretend für all die ehrenamtlichen Helfer des Vereins. 

Bürgermeisterpokal

Nach der Wende wurde der heutige Verein, die RSG 53 aus der ehemaligen Sektion Segeln gebildet.

Der Verein repräsentiert heute über 90 Jahre Segeln auf dem Rangsdorfer See und 70 Jahre Piraten in Rangsdorf und hat mit seinem Bürgermeisterpokal einen festen Regattatermin. Nun kann Wettfahrtleiter Ronny Richter planen was er will. Oft geht es nicht auf. Es ist eine Freiluftveranstaltung, die einfach brauchbaren Wind zum Segeln benötigt. Samstag 3, Sonntag 1, das war der Plan. Geblieben ist für die 14 teilnehmenden Boote 2 x Samstag. Die Teilnehmer kamen vom Schwielochsee, Tegeler See, Rangsdorfer See, Krüppelsee und vom Langen See. Erzählt bloß niemanden, dass man bei so wenig Wind noch kentern kann. Völlig unerwartet, auch nicht erkennbar zog eine Windhose über den See und schon kenterten im 2. Lauf 2 Boote. Da war kein Segel mehr zu sehen und die hellen Kielflächen vom Unterschiff leuchteten aus dem Wasser. Die beiden betroffenen Boote fuhren an Land, um sich der vielen Wassermengen in der Plicht zu entledigen. Kein Segelalltag aber anschließend ausführlich genügender Gesprächsstoff.

Bei der Siegerehrung mit Bürgermeister Klaus Rocher waren alle Boote schon fahrbereit. Preise, Urkunden und Plätze wurden eifrig beklatscht. Trotz wenig Wind kann man resümieren. Tolle Veranstaltung der RSG 53.

Hier findet ihr die Ergebnisse sowie einige Impressionen.